Freitag, 7. März 2008

Emma, Rügen und Wir

Letztes Wochenende zog das Sturmtief Emma über Deutschland hinweg, woraufhin der Fischmarkt in Hamburg abgesagt wurde. Also dachten sich Jennifer und ich, wenn der Fisch schon nicht in unsere Hansestadt kommt, dann fahren wir eben zum Fisch. Egal wie man es dreht und wendet, er kommt uns nicht davon. Zugegebenermaßen hatten wir schon seit längerer Zeit ein Hotelzimmer auf Rügen gebucht. Dann wollten wir uns von solch einem kleinen Sturmtief auch nicht davon abhalten lassen unseren wohlverdienten Kurzurlaub anzutreten. Gedacht, getan - und es war wirklich schön auf der Insel. Keine Ahnung ob ich mittlerweile das Norddeutsche Wetter soweit gewohnt bin, dass ich schon denke dass Sturm, Wind und Regen zu einem gelungenen Strandaufenthalt dazu gehören, oder ob ich einfach fasziniert war von der rauhen Natur. Auf jeden Fall hat Rügen sehr viel zu bieten und noch viel mehr zu entdecken. Das Bild rechts oben entstand auf einem unserer Streifzüge durch einen der Nationalparks, wo wir nach gekonntem Abstieg zum Strand ein wunderschönes Panorama auf den Kreidefelsen hatten. Dieses Panorama inspirierte schon Caspar David Friedrich und ist wohl durch sein Gemälde weltberühmt geworden. Was ich noch sehr faszinierend fand, war dass Rügen schon in der Zeit des dritten Reichs als Erholungsstätte sehr bekannt war. Unter Hitlers Führung sollte an der Ostseite der Insel ein riesiges Seebad entstehen und zwischen 1935 und 1939 wurde dort der Koloss von Prora errichtet. Das ist ein (in 8 Blöcke eingeteiltes) Gebäude von 4,5 km Länge. Es sollte einmal 20.000 Urlaubern als Ferienunterkunft dienen, wurde allerdings wegen des Beginns des zweiten Weltkriegs nie fertiggestellt. Heute stehen noch die leerstehenden Skelette dieses Monstrums auf der Insel und niemand weiß so recht was man damit anfangen soll. Es ist schon ein beeindruckender, stiller Zeitzeuge und ich bin froh auch diesen Teil der Insel gesehen zu haben. Am Sonntag führte unser Heimweg uns durch Stralsund - einmal die zweitwichtigste Hansestadt nach Lübeck. Dieses Städtchen hat viele kleine Gassen und schmucke Häuserreihen und erinnert auch sehr an Lübeck. Allerdings ist nicht zu übersehen, dass sich nach dem zweiten Weltkrieg die Wege der beiden Städte trennten und Stralsund in der DDR nicht die nötige Aufmerksamkeit bekam. So sind heute schon sehr viele alte Gebäude dem Einstürzen nahe und auch sehr viele Gassen machen einen recht verlassenen Eindruck. Aber nachdem die Stadt 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, werden viele schon längst notwendige Renovierungsarbeiten durchgeführt. Momentan ist vieles in der Stadt in der Schwebe zwischen alten schmucken Häusern und einsturzgefährdeten Ruinen. Es ist eine Stadt der man den Zahn der Zeit ansieht und er steht ihr sogar ganz gut.

Dienstag, 26. Februar 2008

Auf der Mauer, auf der Lauer...

... sitzt der kleine Wandse! Wandse! WANDSE! Und dieser kleine Wandsetaler hat es diese Saison geschafft sich in der Volleyball Bezirksliga zu behaupten.
Der Volleyball Verein bei dem ich seit gut einem halben Jahr mitspiele, schaffte letzte Saison den Aufstieg in die Bezirksliga. Und für meine Wandsetaler und mich war also das Ziel in dieser Saison in der Liga zu bleiben (und uns natürlich nicht zu blamieren). Letztes Wochenende haben wir mit einem Sieg über Wandsbek-Jenfeld die letzten Punkte geholt die uns zum sicheren Verbleiben in der Liga fehlten. Also werden wir versuchen in der nächsten Saison in die Landesliga aufzusteigen :) Am Wochenende feierten wir natürlich unseren Erfolg und jetzt freue ich mich schon darauf in der Sommerpause mit den anderen Wandsen zu beachen. So lustig Hallenvolleyball doch ist, geht doch nichts über die Füße im Sand!

Freitag, 22. Februar 2008

Endlich Frei!

Sowas in der Art denkt sich jetzt wohl mein Computer... ;)
Rechts ein Bildchen wie er nun aussieht, mein neuer Arbeitsplatz zu Hause. Nach langem Hadern und Überlegen habe ich mich nun endlich dazu durchgerungen auf Linux umzusteigen.
Ich installierte die neue Kubuntu Variante und bin mit der Software total zufrieden. Es ist schon irgendwie erstaunlich, wie viel know-how und
Arbeit in dieses Betriebssystem geflossen ist und es immer noch als open-source gratis angeboten werden kann.
Ich habe zwar noch eine Windows XP Variante auf meiner Platte, aber ich bin mal gespannt wie lange ich sie noch brauchen werde. Momentan kann ich mir beim Start aussuchen, ob ich lieber Windows oder Kubuntu verwenden will. Wenn ich gewußt hätte, dass die Installation so reibungslos funktioniert und dass ich auch von Linux aus auf alle meine Dateien einwandfrei zugreifen kann, hätte ich wohl nicht so lange überlegt bevor ich zugeschlagen hätte.
Nota Bene: Mein System ist auch wieder viel schneller. Unter Windows habe ich mir schon oft gedacht, welche Krücke mein PC doch sei. Doch nun läuft er wieder wie geschmiert...
Ich kanns nur empfehlen!

Montag, 18. Februar 2008

The Mars Volta

Diese unglaublich geniale Band spielte gestern in den DOCKS am Kiez. Ich habe zwar eine CD von the Mars Volta zuhause, war gestern aber wie vom Schlag getroffen von der irren Gewalt ihrer Musik. Es war unglaublich welchen dichten und komplexen Sound die 8 Bandmitglieder herbeizauberten! Thomas Pridgen, ein Schlagzeuger der fast drei Stunden lang ein arges Tempo vorlegte und wahrscheinlich alleine die Bude voll bekommen hätte, hatte noch Unterstützung von einem, manchmal zwei, Percussionists. Dazu kam noch mal eine Klarinette, ein Sax, Keyboard, alles was es brauchte um einen solch dichten Klang hinzubekommen, dass es mich fast umwarf. Kein Wunder, dass ich von der CD noch nie so begeistert war - solchen Sound kann man nicht auf eine Scheibe bannen! Falls ihr irgendwann die Gelegenheit habt diese Jungs live zu sehen: Bloss nicht verpassen!

Donnerstag, 10. Januar 2008

Weihnachtsurlaub!

Die Weihnachtszeit ist vorbei, die Urlaube sind größtenteils zu Ende und trotzdem ist es noch kalt und naß draußen. Der Winter kommt zwar erst schön langsam in die Gänge aber trotzdem freue ich mich schon wieder auf den Sommer. Aber bevor ich noch weiter über das Wetter schreibe, schreibe ich leiber ein wenig über meinen Urlaub in Österreich. :)
Es gibt ja die weit verbreitete Meinung, dass sich gewisse Dinge nie ändern. Umso älter ich werde umso mehr fange ich an zu glauben, dass dies zumindest auf eins zutrifft: Man bleibt immer das Kind seiner Eltern. Nicht nur biologisch betrachtet, nein, auch psychologisch. Was ich damit meine? Nun, immer wenn ich nach Hause komme werde ich unglaublich verwöhnt. Ich werde sehr ausgefeilt bekocht, wann immer ich versuche in der Küche zu helfen heißt es nur "ich mach das schon, entspanne Dich ruhig", ich schlafe jeden Tag total lange und wenn ich wieder gehe bekomme ich Geld zugesteckt ("die armen Studenten!"). Das war natürlich schon einmal ein traumhafter Start in den Urlaub. Wie ihr sicher schon erratet habe ich über Weihnachten nichts anderes getan als gegessen und Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht.
Wien gekommen um mit mir und vielen von Euch, werten Lesern :-), Silvester zu feiern. War super, wieder einmal in Wien zu sein und zu feiern. Was wir sonst noch so taten? Nun, natürlich einiges von dem typischen Programm: Kabarett (Bernhard Ludwig, war super), Burgtheater (Romeo und Julia in der schlechtesten Inszenierung die ich je sah), Schlittenfahren in Kärnten (huuuuiiiii....) und natürlich haben wir meine 2 1/2 Monate alte Nichte besucht. Unglaublich süß, die Kleine! Eines der Highlights war auch der Besuch der Therme Bad Blumau. Jennifer und ich haben dort einen Abend lang entspannt und uns im warmen Thermalwasser treiben lassen. Das Ambiente war bestechend -Nach den Weihnachtsfeiertagen ist Jennifer nach als es dunkel wurde wurden Feuerkörbe neben den Außenbecken aufgestellt und der Rauch vermischte sich mit dem warmen Wasserdampf aus den Becken zu einem fast mystischen Nebelschleier. Ich kann dieses Erlebnis nur weiterempfehlen!
Jetzt aber zurück zur Arbeit! Voller Energie und Elan... (naja...)

Dienstag, 11. Dezember 2007

Sonne, Strand und...

...Meer? Naaaa! Strand reicht schon, und den gibts nun sogar im Winter! Sogar in HAMBURG! Wer das für unglaublich hält, hat wohl ziemlich recht. Denn genaugenommen stimmts nicht ganz - doch für mich scheint ab jetzt die Sonne an jedem Tag an dem ich Lust drauf habe. Nur 5 Minuten von unserem trauten Heim entfernt hat vor ca. einem Monat das Hamburger Beach Center aufgemacht. 8 Plätze beheizter Sand für alle die noch immer nicht aus dem Sandkasten-Alter heraus sind (wie mich)! Einfach genial....
Wer auch immer Jennifer und mich als nächstes besuchen kommt kann sich drauf einstellen dorthin verschleppt zu werden! :)


Arbeit? Was ist das? Gehn wir lieber beachen!!!!

Donnerstag, 26. Juli 2007

Besuch meiner Familie

Schon wieder ist eine Woche vergangen - diese ist sogar noch schneller als normalerweise vorübergezogen. Das hat auch einen guten Grund: Jennifer und ich hatten eine Woche lang Besuch aus dem Süden. Meine Mutter, Schwester, ihr Lebensgefährte und mein Neffe waren bei uns zu Besuch und wir haben es uns gemeinsam gut gehen lassen.
Eines der Highlights war sicherlich die Ruderbootfahrt auf den sich durch Hamburg schlängelnden unzähligen Kanälen. Anscheinend waren wir an dem sonnigen Samstag Nachmittag nicht die einzigen mit der Idee Hamburg paddelnd zu erkunden und so leisteten uns viele andere erfahrene und weniger erfahrene Bootsleute Gesellschaft. Es war herrlich ruhig über das Wasser zu gleiten und nur manchmal, ganz leise, das geschäftige Treiben auf Hamburgs Strassen über uns zu hören. Jetzt bin ich überzeugt, dass die Hansestadt ihren Titel als "Venedig des Nordens" verdient hat.
Am Dienstag machten wir einen Ausflug auf die Ostseeinsel Amrum. Nachdem wir schon zwei Tage zuvor, auf unserer Fahrt nach Niedersachsen, im Im-Stau-Stehen abgehärtet wurden, konnte uns die Autoanhäufung vor der einzigen Brücke auf die Insel nicht unsere gute Laune trüben. Kaum waren wir jedoch am Ostseestrand angekommen wurden wir kräftig eingeregnet. Unsere Flucht führte uns nach Burg, die größere Stadt auf der Insel. Aber alle Einfahrten, Ausfahrten, Nebenstraßen, Parkplätze und sonstige Wege auf denen ein Auto Platz fand waren hoffnungslos überfüllt und an ein Weiterkommen war nicht zu denken. Frustriert gaben wir auf und fuhren stattdessen in ein kleines Örtchen im Süden der Insel. Dort gab es einen malerischen Hafen und eine verträumte Bucht die wohl von Windsurfern sehr geschätzt wird. Im Nachhinein waren wir sehr froh doch dort gewesen zu sein und uns nicht den Massen in Burg angeschlossen zu haben. Gegen Ende unseres Aufenthalts auf Amrum konnten wir doch noch ein paar wärmende Strahlen der Sonne genießen - wunderbar! Jennifer und ich werden auf jeden Fall wieder hinfahren, allerdings an einem Tag mit mehr Sonnenschein und ohne zu versuchen nach Burg zu fahren.
Heute habe ich die Vier wieder zum Flughafen gebracht, von wo aus ihr Flugzeug um 6 Uhr startete. Danach fuhr ich gleich zum DESY und war zu der unglaublichen Zeit von 5:50 Uhr im Büro!!! Ob ich es heute wohl noch schaffe etwas Konstruktives zu tun und nicht nur Kaffee zu trinken???

Dienstag, 17. Juli 2007

Thank You HERA. R.I.P.

Alles hat ein Ende, und auch die Zeit des großen Elektron-Proton Beschleunigers HERA ist ausgelaufen. Damit sind auch die beiden großen Experimente hier am DESY, und zwar H1 und Zeus ausgelaufen. Es gab ein rauschendes Fest zum Abschluss der Messungen, bei dem man die high society der Hochenergiephysik treffen konnte. Von nun an sieht man als Statusmeldung des Beschleunigers nur noch das oben gezeigte Bild: "Thank Your HERA, R.I.P."
Ausserdem gab es ein mindestens genauso schönes, aber etwas beschaulicheres Fest im Rahmen unserer Kollaboration. Etwas wehmütig waren wir alle, als der Detektor abgeschaltet wurde. Besonders die Physiker, die von der Idee an dabei waren. Aber es war ein erfolgreiches Projekt und ganz abgeschlossen ist es auch noch nicht. Es gibt noch genug mit der Datenauswertung zu tun, und nun wird wieder in die Hände gespuckt!

Sonntag, 17. Juni 2007

So schauts aus!

Und zwar unsere Küche! Schon lange wollte ich auf meinem Blog ein "Vorher-Nachher" Bild von unserer Küche zeigen. An diesem Wochenende war es endlich soweit - Jenny und ich hatten genug Zeit ein paar Vorhänge aufzuhängen (was wir schon seit Monaten vorhatten) und sogar noch ein wenig aufzuräumen - sogar unsere Fenster sind jetzt geputzt! Juhu!
Rechts ist also ein Bild der Küche zu dem Zeitpunkt, als wir unseren Mietvertrag unterschrieben. Es ist leider nicht besonders scharf, aber ich denke man kann die Küche schon ganz gut erkennen. Zumindest die Nichtvorhandene. Unten das Bild von unserer jetzigen Küche. Schon besser...
Das Wochenende verbrachte ich mehr oder weniger mit Faulenzen. Das war auch dringend notwendig, da ich in der Woche die Tests meiner Quantentheorie Schützlinge korrigieren musste. Und das war eine Heidenarbeit! Aber der Test ist ganz gut ausgefallen, was mich persönlich sehr freut, und die Arbeit der Woche sieht nach einem faulen, schläfrigen Sonntag mit viel Kaffee und Kuchen gleich viel angenehmer aus! Ich hoffe ihr habt auch alle ein schönes Wochenende im guten, alten Österreich verbracht!

Denn heute wird geheiratet!

Aber keine Angst, es waren nicht Jenny und ich! Wir hätten Euch schon vorher informiert. *grins* Zwei Freunde von uns haben sich auf der schönen Nordseeinsel Amrum das Ja-Wort gegeben. Es war eine sehr schöne Hochzeit, aber was sie unvergesslich machte war sicherlich das wunderbare Stück Erde auf der sie abgehalten wurde! Jenny und ich kamen mit dem Schiff am Tag vor der Hochzeit an, als es schon dunkel war. Wir schlugen daraufhin unser Zelt inmitten einer genialen Dünenlandschaft auf und wurden von dem kreisenden Licht des Leuchtturms in den Schlaf gewiegt. Am nächsten Tag frühmorgens war es dann soweit, wir putzten uns sogut es ging heraus und spazierten zum Standesamt. Es war das erste Mal, dass ich direkt vom Zeltplatz zu einer Hochzeit spazierte, aber es war so schön, dass es hoffentlich nicht das letzte Mal war! Abends feierten wir ausgelassen am Strand, bei rauhen, nordseelichen Bedingungen. Am nächsten Tag erkundeten wir noch die Insel mit dem Fahrrad und am Abend machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Festland. Ein geniales Wochenende.

Dienstag, 5. Juni 2007

Schon lange her...

...seit ich das letzte Mal schrieb wie es mir in Hamburg geht. In der Zwischenzeit hatten Jennifer und ich wieder einen Besucher aus good old Vienna, Hannes! Wir ließen für vier Tage alte WG Zeiten wieder aufleben - a Mords Gaudi! Doch ausser aufzukochen, Bier zu trinken und Spiele zu spielen waren wir natürlich auch genug in Hamburg unterwegs.
Eines der Highlights war die Erklimmung des Michls, unserem städtischen Wahrzeichen. Ausserdem machten wir eine nette Bootsfahrt auf der Elbe, was hier in Hamburg noch im Rahmen der öffentlichen Verkehrsmittel möglich ist. :) Natürlich durfte auch die nächtliche Tour über die Reeperbahn nicht fehlen, genausowenig wie der sonntägig-morgendliche Einkauf auf dem Fischmarkt. Super war auch der Besuch im Schmidt-Tivoli, DEM "Theater" an der Reeperbahn. Wir besuchten ein mitternächtliches Kabarett, was unseren Sinn für norrdeutschen Humor etwas aufpeppelte. Es war nur seltsam um 3 in der Nacht aus dem Theater zu kommen und mitten auf der Reeperbahn zu stehen - und ganz und gar nicht auf der gleichen Wellenlänge mit all den Leuten um uns herum zu sein... ;) Mittlerweile ist Hannes schon wieder fleissig bei der Arbeit in Wien, aber ich denke es war nicht das letzte Mal, dass wir gemeinsam durch Hamburg streiften!

Mittwoch, 9. Mai 2007

Solch ein Tag...

Da sitze ich also, im Kontrollraum unseres Detektors und es ist wieder einmal so ein Tag an dem ich mich nicht motivieren kann zu arbeiten. Heute ist gerade Wartungstag von unserem Beschleuniger HERA, aber H1 (unser Detektor) ist in guter Verfassung. Also nehmen wir Daten der kosmischen Strahlung. Allerdings ist das nicht gerade spannend. Mit einer Rate von ca. 30 Ereignissen pro Sekunde (man kann also fast noch zusehen, insofern man dabei nicht einschläft) rieseln die Daten langsam auf unsere Festplatten und sind weder für meine Arbeit noch für unseren Detektor sonderlich spannend. Das ganze sieht also ungefähr so aus:
Dabei ist es viel spannender wenn der Beschleuniger läuft und wir wirkliche Proton-Elektron oder Proton-Positron Kollisionen aufnehmen. Die Daten die ich auch für meine Analyse verwende sehen schon spannender aus:Doch wie gesagt, heute ist wieder mal so ein Tag... Dabei gäbe es wirklich genug zu tun - ich könnte mich in ein neues Software framework einlesen, könnte die Übungsbeispiele meiner Studenten der Quantenübung kontrollieren, vielleicht auch ein bißchen mehr über QCD lesen...
Aber so ganz motiviert bin ich für Nichts. Aber angeblich muss es solche Tage auch geben. Wartungstag - für unseren Beschleuniger und vielleicht auch für mich.

Freitag, 27. April 2007

Es ist soweit!

Jetzt ist es also geschehen! Ich bin laut meiner Studienbescheinigung offiziell Deutscher. Viele werden sich jetzt wohl fragen "Wie konnte das passieren?". Noch dazu so schnell! Hat Roman vielleicht am DESY eine Entdeckung gemacht, die wichtig für die nationale Sicherheit ist und nun wurde er sofort eingebürgert? Oder haben die Deutschen endlich sein Potential erkannt und wollten ihn sofort als einen der ihren anerkennen?
Nun, nichts von beiden. (Leider?) Die Ignoranz einer Sachbearbeiterin der Studienabteilung ließ mich zum Deutschen werden. Wie ihr sicher alle wisst, bin ich in Wolfsberg in Kärnten geboren. Zumindest steht das so auf meiner Geburtsurkunde. Deshalb schrieb ich auf meinen Immatrikulationsantrag unter Geburtsort: Wolfsberg, Ö. Nachdem ich den Semesterbeitrag eingezahlt hatte, bekam ich meine Immatrikulationsbestätigung. Laut der bin ich Deutscher und komme aus Wolfsburg, Niedersachsen. So schnell kanns gehen... :)

Aber mal abgesehen von dieser Kleinigkeit läuft hier in Hamburg alles wunderbar! Es herrscht traumhaftes Wetter vor und ich freue mich schon riesig darauf, morgen ein wenig mit meinem Fahrrad durch die Stadt zu brausen und ein paar Beachvolleyball Plätze auszukundschaften. Ausserdem hat sich in ca. einem Monat ein Besucher aus good old Austria angekündigt - Hannes! Let's get ready to rock!

Donnerstag, 19. April 2007

Fragwürdige Methoden II

Willkommen zum zweiten Teil der spannenden Geschichte unserer beiden wohl bekannten und hoch geschätzten Neo Hanseaten. Diese Geschichte dreht sich um die Quest nach dem in unserer Zeit so überlebenswichtigen Portal in die unsichtbare aber doch so reale Parallelwelt. Oder in anderen Worten: Roman und Jenny auf der Suche nach einem Telefon- und Internetanschluss.
Wir schreiben das Monat 2 b.c. (before connection), es war noch bitterkalter Winter und der Mietvertrag unserer beiden Helden wurde gerade unterschrieben. In weiser Vorraussicht machte sich unser (noch) Wiener Held in virtueller Weise auf die Suche nach einem passenden Internet Service Provider (ISP). Schon bald wurde einer gefunden, der zwar etwas teurer war als die konkurrierenden jüngeren Anbieter, aber renommiert und mit vermeintlich besserem Service. Nicht zimperlich und schon gar nicht zögerlich bestellte unser wohl bekannter Held den Anschluss, mit der Rückmeldung, dass sich der ISP in einigen Tagen melden würde um einen Termin zur Installation abzusprechen. Die Zeit verstrich und unser Held war viel zu beschäftigt damit sein Diplom zu feiern und sich auf die Reise in den kalten Norden vorzubereiten, als dass er daran gedacht hätte, dass sich der ISP melden wollte. Erst im Monat 2 b.c., nach schier endlosen Stunden digitaler Isolation, fiel unseren sympathischen Protagonisten ein dass ein Termin für die Installation bereits überfällig wäre. Es wurde also ein email geschrieben in dem unser, mittlerweile zum Hamburger konvertierte Held, nachfragte ob es möglich wäre sich auf einen Termin zu einigen. Die freundliche Antwort einen Tag später: "Ihr Ansuchen wurde an die zuständige Nebenstelle weitergeleitet. Wir bitten Sie um noch etwas Geduld."
Geduld waren unsere beiden liebgewonnenen Freunde ja mittlerweile gewohnt (siehe den ersten Teil der Geschichte) und es verstrichen weitere eineinhalb trostlose Wochen, abgeschnitten von jeglicher Kommunikationsmöglichkeit. Also entschloss sich unser, vom Entzug sichtlich gezeichneter Held, nochmals etwas diskreter zu werden und zu schreiben, dass er sich nicht einen Anschluss innerhalb der nächsten Woche erwarte, aber eine Rückmeldung sehr wohl. Die (wiederum) freundliche Antwort: "Ihr Ansuchen wurde an die zuständige Nebenstelle weitergeleitet. Wir bitten Sie um noch etwas Geduld."
Schön langsam wurden unsere beiden, vom internetlosen Schicksal heimgesuchten Neo Hanseaten etwas skeptisch. Sie wussten ja nicht einmal, welche ihre zuständige Nebenstelle war. Somit entschlossen Sie sich, etwas deutlicher zu werden. Das nächste Schreiben las sich etwa so: "...wenn Sie es nicht bis kommenden Montag fertigbringen sollten sich bei uns telefonisch zu melden, betrachten Sie dieses Schreiben als Kündigung unseres Auftrages. Wir bitten Sie in diesem Fall, dies schriftlich zu bestätigen." Die (noch immer) freundliche Antwort: "Bitte entschuldigen Sie, dass Sie bislang noch keine Antwort erhalten haben. Wir benötigen für Ihr Anliegen noch etwas Zeit. Haben Sie bitte noch etwas Geduld."
Seltsam, dachten sich unsere liebgewonnenen Helden. Mittlerweile braucht der ISP schon drei Wochen um darüber zu sinieren wie er uns anrufen könnte. Nachdem auch der Montag verstrichen war, kam nicht besonders überraschend, keine Bestätigung zur Kündigung des Auftrages. Endgültig überzeugt von der Inkompetenz des Unternehmens, also nochmals ein Schreiben für die Begriffstutzigen: "Gesetzt dem Falle, dass wir uns in dem vorangegangenen Schreiben nicht klar genug ausgedrückt haben: Dies ist eine Kündigung!" Die, durchaus freundliche, Antwort: "Schade, dass Sie unsere Leistungen nun doch nicht mehr nutzen möchten. Wir haben ihren Auftrag storniert."
Wunderbar, dachten sich unsere beiden Freunde! Dieser ISP scheint sich eher darauf spezialisiert zu haben Kündigungen entgegenzunehmen als neue Kunden zu gewinnen. Also wurde ein anderer ISP gewählt und siehe da: Innerhalb von zwei Wochen wurde ein Paket mit notwendigem Modem zugeschickt und ohne Terminabsprache oder Anwesenheit eines Technikers das Portal in die fünfte Dimension aktiviert. Es kann doch so einfach gehen. Happy End. (?)

Mittwoch, 18. April 2007

Südlich der Weisswurstgrenze

Die Winde des Schicksals haben mich wieder einmal in den Süden getrieben. Hier, im wunderbaren Land der Weissbiere, Brezeln und Biergläser die in anderen Ländern als Badewannen durchgehen würden, gibt es zur Zeit eine Ballung an Leuten die nichts lieber tun als Protonen zu zerlegen und die Trümmer zu beobachten. Und ich mitten unter ihnen, immer bemüht ein ausgewogenes Mittelmass zwischen im-Biergarten-sitzen, Vorträge-hören und doch ein wenig schlafen zu finden.
Größte Neuigkeiten die ich in den letzten Tagen erfahren habe: Es wird darüber nachgedacht in weiterer Zukunft dem LHC ein upgrade zum LHeC zu geben, also einen zusätzlichen Elektronenring einzubauen mit dem deep inelastic scattering Experimente bei TeV Energien möglich wären. Interessiert?

Montag, 16. April 2007

Abschied aus Wien

Eine Woche vor Ostern verbrachte ich vier Tage in Wien. Eigentlich fuhr ich ja ins gute alte Österreich wegen meiner Sponsion. Aber als ich dann am Sonntag in den Bus zum Flughafen stieg, fühlte es sich sehr wie der Abschied aus Wien an.
Wahrscheinlich weil ich mich einerseits während meines Aufenthalts auch von der TU abgemeldet habe, und somit endgültig die Nabelschnur zur Alma Mater durchtrennte. Andererseits bemerkte ich diesmal wohl auch, dass ich keine Wohnung mehr in Wien habe.
Aber ich bekam einen solch herzlichen Empfang von so vielen, dass dies gar nicht so auffiel. Vielen Dank nochmals an alle, die sich Zeit für mich nahmen während ich in Wien war! (@Philipp und Hildegard: War super, dass ihr nach Wien gekommen seid - hat mich total gefreut!!!)
Nicht zu vergessen ist natürlich all die Gaude, die wir beim fortgehen, spazierengehen und allgemeinen streifen durch Wien hatten... Ich vermisse es echt in Eurer Nähe zu wohnen!
Das folgende Foto entstand zwar schon im November, aber ich finde es sehr treffend (da hatte ich auch noch lange Haare!!!)Aber genug der Sentimentalitäten! Ich freue mich auf jeden Fall schon wieder auf meinen nächsten Besuch! Außerdem ist jetzt Frühling und es gilt, Hamburg zu erkunden!!! Auf, auf ihr müden Krieger, tönt der Ruf zu neuen Missetaten!

Sonntag, 25. März 2007

Wochenendprogramm

Ich habe mir zuerst gedacht, ich mache wieder ein lustiges Ratespiel und sehe ob jemand erratet was auf Jennifers und meinem Plan stand am letzten Wochenende. Aber nachdem ich die Fotos ausgewählt hatte habe ich gemerkt, dass das Ratespiel wohl eher eine Verarschung des Verstandes aller Leser wäre. Angelehnt an all die Telefonratespiele, à la

"Wie heisst der österreichische Bundespräsident?
A) Heinz Fischer
B) Franz KFZ-Mechaniker
kleingedruckt: 5 Euro pro Anruf"

Jennifer und ich verbrachten das letzte Mal unser Wochenende mit Streichen, Malen und Fluchen. Naja, vielleicht war es nicht das Letzte Mal das wir fluchten, aber wenigstens mit dem Ausmalen sind wir in der Wohnung nun fertig. Und ich kann euch sagen: Es ist ein gutes Gefühl nun in den Flur zu kommen und nicht von einem Stück abgerissener Tapete angelacht zu werden. Ausserdem kann ich mich nun endlich mit ruhigem Gewissen aufs Sofa setzen, ohne dass mich der Kübel Dispersionsfarbe anstarrt. Die ausgewählte Gang-Farbe: liebliches Gelb. :)

Welch Überraschung!

Riesige Augen machte ich am Samstag, nachdem ich ein für mich bestimmtes Paket von der Post abholte! Ein CARE-Paket für bedürftige Österreicher im Ausland!!!
Ein riesiges, herzliches Dankeschön an alle Mitglieder dieser Hilfsorganisation! Ich vermisse Wien zwar noch immer ein wenig, aber die Hilfsgüter helfen mir den Schmerz zu überwinden. :) Für was steht die Abkürzung CARE? Collaboration for Aiding Roman in Exile?

Freitag, 16. März 2007

Fragwürdige Methoden I

Wie das Leben so spielt, macht man nicht immer nur positive sondern auch negative Erfahrungen - wär sonst ja auch langweilig! Aber einige meiner nicht-so-tollen Eindrücke sind so kurios, dass ich es für Wert befinde, sie niederzuschreiben.
Die erste Geschichte in dieser Reihe handelt von dem vermeintlich einfachen Unternehmen, ein Bett zu kaufen. Es begab sich also, dass die zwei Helden unserer Geschichte sich aufmachten, ein überlanges (220cm) Bett zu finden. In dem schier unendlich scheinenden Dschungel moderner Möbelhäuser fand sich nach längerer Suche sogar ein Modell, dass beiden Akteuren gefiel und das auch in Sondermassen bestellt werden konnte. Nicht zimperlich wurde es sogleich bestellt, der halbe Kaufpreis als Anzahlung verstand sich von selbst. Die andere Hälfte sei bei Lieferung zu bezahlen - Lieferdauer: 6 bis 8 Wochen. Die Zeit verstrich, das Christkind kam und ging und die Frühlingssonne begann Vater Frost einzuheizen. Da flatterte ein Briefchen ins Heim unserer beiden Helden, in dem stand, dass sich die Lieferzeit des Bettes um ca. 6 bis 8 Wochen verlängern würde. 4 Monate (!!!) auf ein Bett zu warten schien doch etwas lang, drum wurde beschlossen, das nicht einfach hinzunehmen und nachzufragen, ob den Bettenbauern denn das Holz ausgegangen sei. Was die beiden Protagonist dann allerdings erfuhren, liess ihnen die Haare zu Berge stehen. Die Produktion sei noch nicht angelaufen, da noch zu wenige Aufträge für dieses Bett bestünden. Das heisst, die Firma entschloss sich noch 6 bis 8 Wochen zu warten um zu sehen, ob sie den Auftrag überhaupt ausführen würde! Es hätte also gut und gerne passieren können, dass unsere beiden vom Schicksal gebeutelten Neu-Hamburger nach vier Monaten einen Brief bekommen hätten, in dem sowas steht wie "Es tut uns leid, wir entschlossen uns, ihr Bett nicht zu produzieren. Aber vielen Dank für Ihre Anzahlung."
Mittlerweile haben die Helden dieser Geschichte ihr Geld zurückgefordert und auch bereits bekommen. Sie entschlossen sich schlussendlich, einen kleinen Familienbetrieb zu unterstützen der auch Betten herstellt, die nur einmal bestellt werden. Auf das endgültige happy-end warten sie aber noch heute, wenn sie nicht gestorben sind.

Mittwoch, 14. März 2007

Frischer Fisch...


...was sonst? So sieht also das Ergebnis eines erfolgreichen Streifzugs über den Fischmarkt aus. Das einzige Problem mit dem Fischmarkt ist, dass er nur Sonntags von 4.30 bis 8.30 offen hat. Das heisst also entweder früh aufstehen (existiert die Zeit vor 6 Uhr morgens eigentlich???) oder einfach fortgehen und gemütlich an der Elbe frühstücken. Und im betrunkenen Zustand nicht vergessen, genug Fisch für die nächsten Tage einzukaufen. :)
Es gibt noch eine sehr gute Nachricht (so finde ich zumindest). Mittlerweile hat Alice, unser neuer Telefon und Internet Anbieter, unseren Anschluss freigeschaltet. Das heisst, dass ich bald Internet zuhause haben werde - sobald ich es geschafft habe unseren WLAN Router konfiguriert zu haben - und sicher öfters online anzutreffen sein werde. Hier geht nochmals ein herzlicher Gruss an unsere Nachbarn, die Jenny und mir durch ihr unverschlüsseltes Netzwerk das Leben in den letzten beiden Monaten riesig erleichtert haben.
Wunderbar ist auch, dass ich gerade gestern einen alternativen Weg zur S-Bahn Station gefunden habe. Die ganze Zeit durch einen Park, an einem kleinen Bächlein entlang. So macht das Radfahren richtig Spass! Und endlich bin ich keine Gefährdung für all die ahnungslosen Fussgänger mehr, die versuchen am Wandsbek Markt einzukaufen, und denken dass Radwege das gleiche wie Gehwege sind.
Frühlingshafte Grüsse!