Donnerstag, 19. April 2007

Fragwürdige Methoden II

Willkommen zum zweiten Teil der spannenden Geschichte unserer beiden wohl bekannten und hoch geschätzten Neo Hanseaten. Diese Geschichte dreht sich um die Quest nach dem in unserer Zeit so überlebenswichtigen Portal in die unsichtbare aber doch so reale Parallelwelt. Oder in anderen Worten: Roman und Jenny auf der Suche nach einem Telefon- und Internetanschluss.
Wir schreiben das Monat 2 b.c. (before connection), es war noch bitterkalter Winter und der Mietvertrag unserer beiden Helden wurde gerade unterschrieben. In weiser Vorraussicht machte sich unser (noch) Wiener Held in virtueller Weise auf die Suche nach einem passenden Internet Service Provider (ISP). Schon bald wurde einer gefunden, der zwar etwas teurer war als die konkurrierenden jüngeren Anbieter, aber renommiert und mit vermeintlich besserem Service. Nicht zimperlich und schon gar nicht zögerlich bestellte unser wohl bekannter Held den Anschluss, mit der Rückmeldung, dass sich der ISP in einigen Tagen melden würde um einen Termin zur Installation abzusprechen. Die Zeit verstrich und unser Held war viel zu beschäftigt damit sein Diplom zu feiern und sich auf die Reise in den kalten Norden vorzubereiten, als dass er daran gedacht hätte, dass sich der ISP melden wollte. Erst im Monat 2 b.c., nach schier endlosen Stunden digitaler Isolation, fiel unseren sympathischen Protagonisten ein dass ein Termin für die Installation bereits überfällig wäre. Es wurde also ein email geschrieben in dem unser, mittlerweile zum Hamburger konvertierte Held, nachfragte ob es möglich wäre sich auf einen Termin zu einigen. Die freundliche Antwort einen Tag später: "Ihr Ansuchen wurde an die zuständige Nebenstelle weitergeleitet. Wir bitten Sie um noch etwas Geduld."
Geduld waren unsere beiden liebgewonnenen Freunde ja mittlerweile gewohnt (siehe den ersten Teil der Geschichte) und es verstrichen weitere eineinhalb trostlose Wochen, abgeschnitten von jeglicher Kommunikationsmöglichkeit. Also entschloss sich unser, vom Entzug sichtlich gezeichneter Held, nochmals etwas diskreter zu werden und zu schreiben, dass er sich nicht einen Anschluss innerhalb der nächsten Woche erwarte, aber eine Rückmeldung sehr wohl. Die (wiederum) freundliche Antwort: "Ihr Ansuchen wurde an die zuständige Nebenstelle weitergeleitet. Wir bitten Sie um noch etwas Geduld."
Schön langsam wurden unsere beiden, vom internetlosen Schicksal heimgesuchten Neo Hanseaten etwas skeptisch. Sie wussten ja nicht einmal, welche ihre zuständige Nebenstelle war. Somit entschlossen Sie sich, etwas deutlicher zu werden. Das nächste Schreiben las sich etwa so: "...wenn Sie es nicht bis kommenden Montag fertigbringen sollten sich bei uns telefonisch zu melden, betrachten Sie dieses Schreiben als Kündigung unseres Auftrages. Wir bitten Sie in diesem Fall, dies schriftlich zu bestätigen." Die (noch immer) freundliche Antwort: "Bitte entschuldigen Sie, dass Sie bislang noch keine Antwort erhalten haben. Wir benötigen für Ihr Anliegen noch etwas Zeit. Haben Sie bitte noch etwas Geduld."
Seltsam, dachten sich unsere liebgewonnenen Helden. Mittlerweile braucht der ISP schon drei Wochen um darüber zu sinieren wie er uns anrufen könnte. Nachdem auch der Montag verstrichen war, kam nicht besonders überraschend, keine Bestätigung zur Kündigung des Auftrages. Endgültig überzeugt von der Inkompetenz des Unternehmens, also nochmals ein Schreiben für die Begriffstutzigen: "Gesetzt dem Falle, dass wir uns in dem vorangegangenen Schreiben nicht klar genug ausgedrückt haben: Dies ist eine Kündigung!" Die, durchaus freundliche, Antwort: "Schade, dass Sie unsere Leistungen nun doch nicht mehr nutzen möchten. Wir haben ihren Auftrag storniert."
Wunderbar, dachten sich unsere beiden Freunde! Dieser ISP scheint sich eher darauf spezialisiert zu haben Kündigungen entgegenzunehmen als neue Kunden zu gewinnen. Also wurde ein anderer ISP gewählt und siehe da: Innerhalb von zwei Wochen wurde ein Paket mit notwendigem Modem zugeschickt und ohne Terminabsprache oder Anwesenheit eines Technikers das Portal in die fünfte Dimension aktiviert. Es kann doch so einfach gehen. Happy End. (?)

5 Kommentare:

philipp82 hat gesagt…

Wahrscheinlich bekommst in 3 Monaten a Rechnung ueber 6 Monate Internet (vom ersten ISP) ...

Anonym hat gesagt…

kannst du mal die "namen" der anbieter preisgeben damit etwaige mutige "deutschlandgeher" nicht die selben fehler wie ihr machen?
lg manfred & bettina

Anonym hat gesagt…

jaja, die ISPs - da kann man auch in wien ähnlich erfahrungen machen... "aber sie sollten sich doch bei uns wegen eines termins melden" ja klar.
mittlerweile sind wir umgestiegen und es ging ganz genauso wie bei roman und jenny. paket da, angesteckt, läuft, zufrieden!

und ich schätze mal dass das nicht näher genannte unternehmen wohl mit t beginnt und fürchterlich rosa ist. oder lieg ich da ganz falsch?

lg,
cosi

roman hat gesagt…

haha! du hast den nagel auf den kopf getroffen, liebe cosi!
rosa - ich hasse rosa!
lustig, dass es euch auch so ergangen ist. naja, eigentlich traurig...
manfred, damit ist eure frage wohl auch schon beantwortet.

Gerd Gerhard Loeffler hat gesagt…

Ob es sich da wohl um die Deutsche Telekom gehandelt haben könnte?

Die haben ihren Hauptsitz ja bekanntlichermassen in Schilda ;)

Übrigens wirkt Faxkommunikation da manchmal wahre Wunder.

Das erhaltene Schreiben/Fax mit Hand beschriften und postwendend zurückfaxen. Sollte sich daraufhin nichts vernünftiges tun ("wir bitten um etwas mehr Geduld bla bla...") sofort antworten: "In der Zeit, in der sie dieses Schreiben verfasst haben, hätten Sie bereits antworten können..."